Der Atheist
Ein Stück in Dramaturgie
Der Atheist glaubt, dass er NICHT glaubt.
Dabei glaubt er, wie kein anderer.
Nämlich, dass da NICHTS ist, an das man glauben könne.
Glaubt er.
Man darf ihm das aber nicht sagen, dass er glaubt.
Dann wird er wütend.
Denn: Der Atheist hat Recht!
Anderen vorwerfend, die Welt in gut + böse, wahr + falsch, schwarz + weiß zu teilen,
teilt er diese Welt in gute Wahrheit,
böses Vertrauen,
wahre Erkenntnis +
falsche Mythen,
schwarze Hoffnung +
weiße Wissenschaft.
Glaubt er.
Er glaubt so stark, so stark an das Nichts,
dass er ganz vergisst, den alten Kinderspruch:
„Von Nichts kommt nichts.“ - DOCH!
Denn der Atheist hat RECHT!
Er WEISS es!
Er hat den ÜBERBLICK!!
Wie ein Weiser schaut er von oben hinab,
auf die Welt + ihre Bewohner + das ganze Universum,
WOHL WISSEND__
dass es noch viel zu entdecken gibt
und dass es nichts mehr zu entdecken gibt,
denn SEIN Verstand, das Höchste des Universums, hat's entdeckt,
dass dieser wohl das Höchste sei? – GOTT?!
NEIN, den kann es doch nicht geben!!
Und so bricht das ganze Kartenhaus...
Nein, mein Freund, mach nicht aus – komm' nach Haus'!
Der Narr spricht in seinem Herzen: "Es gibt keinen Gott!"
Gott schaut vom Himmel auf die Menschen, um zu
sehen, ob es einen Verständigen gibt, einen, der nach Gott fragt.
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