
Mittlerweile kenne ich eine ganze Reihe MĂ€nner â christlicher MĂ€nner â die ein Schwert ihr Eigen nennen. Ein echtes, originalgroĂes Schwert. Heute gebaut und durchaus geschĂ€rft! Kann man schon von einem Trend unter christlichen MĂ€nnern reden?? Zumeist dient es als symboltrĂ€chtiger Wandschmuck im Wohn- oder Arbeitszimmer. Aber: Es ist absolut kampftauglich! Jedenfalls kann ich mich nun auch in diese Riege einreihen, denn mir wurde eines geschenkt!
Spontan fallen mir 3 Bibelstellen ein: (ScheiĂe, klingt das fromm! âSpontan fallen mir 3 Bibelstellen ein...â BĂ€ bĂ€ bĂ€ bĂ€ bĂ€p! â Klar, welchem Menschen in der FuĂgĂ€ngerzone ginge das nicht so?? - Nun gut...)

Lukas 22,36 (Das habe ich nachgeschlagen â dermaĂen bibelfest bin ich dann doch nicht.) âAber jetzt, wer eine Börse hat, der nehme sie und ebenso eine Tasche, und wer nicht hat, verkaufe sein Gewand und kaufe ein Schwert.â Ups. Diese Worte hat Jesus gesagt! Und zwar zwischen dem letzten Abendmahl und seiner Verhaftung. Gehört wohl eher zu den unbekannteren Bibelstellen. Eine Interpretation lasse ich an dieser Stelle mal weg.
Mt. 26,52 âDa spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort! Denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.â Bei seiner Verhaftung greift Petrus zum Schwert und schlĂ€gt einem Mann das Ohr ab. Diese Stelle findet sich in allen 4 Evangelien wieder, in unterschiedlichen Variationen.
Epheser 6,17 âUnd nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.â Wie jeder langjĂ€hrige Christ weiĂ..., befindet sich in Epheser 6 âDie WaffenrĂŒstung Gottesâ. Hier finden wir eine ganze RitterrĂŒstung. Geistlicher Art. Unter anderem wird hier Gottes Wort als Schwert bezeichnet.
Die Bibel ist VOLL mit dem Begriff âSchwertâ.
Das Volk Israel hatte Schwerter. Engel haben Schwerter. Und Jesus spricht von Schwertern. Drei spannende Stellen möchte ich hier noch auffĂŒhren. Jesus hat gesagt: âMeint nicht, dass ich gekommen sei, Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.â (Mt. 10,34) Hier geht es um Auseinandersetzung, um Kampf (siehe auch Lk. 12,51). Weil der Friede mit Gott wichtiger ist, als der mit Menschen.
In HebrĂ€er 4,12 heiĂt es: âDenn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schĂ€rfer als jedes zweischneidige Schwert.â WOU! - Das WORT Gottes ist SCHĂRFER als jedes zweischneidige Schwert! - WIRKSAM! - LEBENDIG! - Das kann man sich ĂŒberhaupt nicht VORSTELLEN, wenn man in so einen landeskirchlichen Gottesdienst geht!
Und schlieĂlich wird im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung, im Kapitel 1, Vers 16 (Off. 1,16) folgendes Bild beschrieben: âUnd er hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus seinem Mund ging ein zweischneidiges, scharfes Schwert hervor, und sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft.â Das ist eine Beschreibung von Jesus! Er war ja nicht nur Mensch; sondern IST ebenso 'geistliches, ĂŒbernatĂŒrliches Wesen'. Er ist ja auferstanden und lebt jetzt!

Ich selbst komme tendenziös aus dem Bereich, dass ich Waffen nicht gut finde. Sie töten. Sie verletzen. Was soll daran toll sein? Wenn ich mir 'das Paradies' vorstelle, kommen da Waffen eigentlich nicht drin vor. | Nun habe ich auch ein Schwert. Klar, es wurde mir geschenkt. Aber wieso freue ich mich darĂŒber?
Weil ich es inzwischen auch ein bisschen anders sehe: Das Schwert symbolisiert fĂŒr mich Kraft, StĂ€rke, Entschlossenheit. MĂ€nnlichkeit, Mut, Durchhaltevermögen* (die Bibel nennt das Geduld). Es erinnert mich daran, mich fĂŒr Gottes Gerechtigkeit einzusetzen. Aktiv statt passiv zu sein. Und mich von Problemen nicht unterkriegen zu lassen! Ich bete auch mit dem Schwert in der Hand. Es ist ein Symbol, dass Gottes Wort wirksam ist, âfunktioniertâ! Gott ist lebendig!
Als ich diesen Artikel plante und mir das Schwert ansah, dachte ich: âEigentlich schade, dass man fĂŒr solch ein schönes StĂŒck so selten ECHTE Verwendung hat!â Eine Kaffeemaschine kann man gebrauchen. Einen Fön kann man tĂ€glich verwenden. Mit Lego spielt man. Und das Schwert hĂ€ngt da halt rum - Blöd.
Aber...
Es ist ein Unterschied, ob ich mit meinem Freund mit Trainingsschwertern kĂ€mpfe. Oder ob ich in eine Situation komme, in der ich tatsĂ€chlich dieses Metallschwert einsetzen muss! WĂ€re ich ein paar Jahrhunderte frĂŒher geboren, wĂ€re vielleicht der König des Landes vorbei gekommen und hĂ€tte mich fĂŒr den Krieg eingezogen. Dann wĂ€re ich auf dem Schlachtfeld in Situationen gekommen, wo ich es hĂ€tte einsetzen mĂŒssen. Oder: Es kommt eine Situation, in der meine Frau oder Kinder bedroht werden. Vielleicht durch einen Einbrecher. Durch jemanden, der gerade Böses tut, aber in Christus mein Bruder werden könnte... Und deshalb sage ich abschlieĂend: âIch bin froh und dankbar, fĂŒr jeden Tag, an dem ich dieses Schwert NICHT in den Leib eines anderen Mannes drĂŒcken muss!â

"Denn wir kĂ€mpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen MĂ€chte und Gewalten des Bösen, die ĂŒber diese gottlose Welt herrschen und im Unsichtbaren ihr unheilvolles Wesen treiben." (Epheser 6,12)
Oder: âGegen die dunkle Seite der Machtâ, wie die Volxbibel es nennt.