Die "Klimakleber" hatten zum Vortragsabend geladen: ich sah ihn mir an.
Ich finde es zunehmend wichtiger eigene Erfahrungen zu sammeln, statt die "neutrale" Berichterstattung darüber zu konsumieren. Zum Beispiel mal eine Bundestagsdebatte vollständig anzusehen, oder mit Demonstranten der Gegenseite ins friedliche Gespräch zu kommen. Anderen Meinungen, gezielt außerhalb der eigenen Bubble ZUZUHÖREN, heißt ja nicht ihnen zustimmen zu müssen. Vielleicht bestätigt sich mein Horizont, vielleicht muss ich ihn revidieren. In jedem Fall ein Gewinn!
Mit dieser Intention besuchte ich den Vortrag der "Kartoffelbrei-Werfer" - welche hier vor Ort ausgerechnet Raum in einem öffentlich-finanzierten Museum fanden. "Oh ou", dachte ich noch so, und erwartete eine Truppe sichtbar Linksradikaler. Dem war mitnichten so! Die ca. 50 Zuhörer waren fast alle 50plus, und die 3 jungen Veranstalter waren (obgleich die eine durchgängig genderte) wohl gesittet. Die Friedlichkeit und Ruhe des Abends nötigte mir doch Respekt ab.
Ich erlebte einen besonnenen jungen Mann; eine Mutter von 4 kleinen Kindern, die sich offensichtlich ernsthaft um deren Zukunft sorgte; und eine erst 20jährige Studentin, der die Aufregung vor Publikum zu reden, noch anzusehen war. Es zeigten sich mir - zumindest hier vor Ort - nicht emotional aufgeladene "KlimaChaoten", sondern eher Menschen 'wie Du und ich', die sich sachlich und freundlich für ihre Überzeugung engagierten.
Diese Leute haben Angst!
Inhaltlich ging es zunächst um den Klimawandel, später um die Möglichkeiten dagegen vorzugehen. Was diese Menschen eint, ist die Überzeugung der wissenschaftlichen Datenlage; und - obgleich SPD und Grüne in der Regierung sitzen - diese "BEI WEITEM" nicht genügend tut! Das Bild eines gegen die Wand fahrenden Autos wurde uns vor Augen gemalt; und dass es JETZT, innerhalb der nächsten 2-3 Jahre einer Vollbremsung bedarf, um immerhin das Allerschlimmste noch abwenden zu können.
Es fielen Sätze wie: "Es geht ums Überleben!" oder: "Die Erde wird sich nach 1.000 bis 10.000 Jahren schon wieder erholen - nur dann halt ohne uns!" Es wurden katastrophale Szenarien skizziert, deren Anfänge schon jetzt sichtbar seien. Die Faktenlage sei seit 40 Jahren bekannt, und da die Regierung in ihren Augen nicht ausreichend handle, bräche diese damit das Völkerrecht und ebenso die Verfassung! Unter diesem Aspekt geschieht der "zivile Widerstand".
Die uns allen bekannten Straftaten sind durchaus wohl überlegt und koordiniert; und "SOLLEN stören"! Denn: bisherige Protestformen wie Petitionen, Demonstrationen, Besetzungen oder kleinere Anschläge hätten nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Das Problem sei, "dass wir in einer Demokratie leben" (Achtung, der Satz geht noch weiter!) "in der Mehrheiten keine Veränderung mehr bringen." Der Fehler liege im System. Aber - gute Nachricht: Klimaschutz und Demokratie seien "durchaus miteinander vereinbar".
Nur halt nicht wie bisher! Der sogenannte "Gesellschaftsrat" wurde uns vorgestellt. Ein Gremium, z.B. bestehend aus 160 Leuten, ein Deutschland in klein, zufällig gelost, natürlich repräsentativ bestehend aus allen erdenkbaren Eigenschaftsgruppen (Frauen, Männer, Migranten, Ost, West, braunhaarig, blond, ...) - beraten von einem Expertengremium und mit quasi Vollmacht über die Bundesregierung! • WER diese Kriterien für solche eine Losung aufstellt und die glücklichen Experten dann auswählt, wurde auf meine Nachfrage - ausweichend - nicht beantwortet!
Es erinnert an einen Glauben!
Die Logik dahinter ist absolut bestechend! Wenn die Welt gerade untergeht, dann lohnt es auch nicht Kunstwerke aufzuheben. Wenn die Menschheit sich gerade selbst vernichtet (wie uns ein computeranimierter Dinosaurier im Videoclip vermittelte), dann muss man auch alles dafür einsetzen. Ein pensionierter Pastor im Publikum brachte es auf den Punkt: "Ich fühle mich gerade wie im Bekehrungserlebnis!"
Endgültig an einen Glauben erinnerte es mich aber, als wir von der Opferbereitschaft der Veranstalter hörten: "Es ist nicht angenehm, Post von der Polizei zu bekommen; Zeit von der Familie abzuzweigen. Ich habe Angst, mich dort anzukleben. Wenn wir geschlagen werden, schlagen wir nicht zurück. Wir beleidigen nicht zurück. Wir stehen dort mit unserem Namen, mit unserem Gesicht, haben den Perso immer dabei und sind bereit ins Gefängnis zu gehen. - Und wenn es nicht klappen sollte [die Welt zu retten], dann kann ich wenigsten sagen: Ich habe es versucht!"
Ihre Hoffnung ist ohne Gott.
Ganz ehrlich: Das ist beeindruckend! Das wünsche ich mir von so manchem Christen. Von mir selbst! • Diese Leute haben Angst. Sie halten etwas für wahr. Und sie handeln aus der Hoffnung und Überzeugung heraus, sich für etwas Gutes und Gerechtes, ja Notwendiges, einzusetzen. • Aber wie häufig haben sich die Experten schon geirrt? (Ich sage nicht, dass es so ist; nur dass es möglich ist.) Wie häufig haben auch wirklich intelligente Leute, absichtlich oder unabsichtlich, schon völlig ins Klo gegriffen und böse, ja fatale Wege eingeschlagen?
Wir leben aktuell in einem Land, in dem die Mehrheit der vermeintlichen Gottes-Experten diesen gar nicht kennt - und auch nicht kennenlernen will. • Wir leben in einem Land, in dem Universitäten vor der Frage einknicken, wie viele Geschlechter es gibt. • Und wir werden von Politikern regiert, die sich um 'neue Demokratieformen' (von links) offenbar wenig Sorgen machen.
Naturerhaltung ist gut.
Hoffnung, Furcht & Vertrauen
sollten wir vielmehr auf Gott setzen!
Gott spricht:
"Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht."
Jesus Christus sagt:
"Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
